Organspende

„Pfusch bei der Organvergabe“ ist ein Mythos

Durch unzureichendes Wissen und Urängste, die beinahe jeder Mensch in sich trägt, kehren viele dem Thema Organspende den Rücken. Einen nicht unwesentlichen Anteil daran haben die Skandale an Krankenhäusern aus der Vergangenheit.

Dabei beeinflussten Ärztinnen und Ärzte die Dringlichkeit der Behandlung ihrer Patientinnen und Patienten auf der Warteliste. Zum einen verfestigten sie damit ihr Renommee als Transplantations-Chirurginnen bzw. -Chirurgen, zum anderen verhalf die optimierte Position den von ihnen behandelten Schwerstkranken zu einer deutlich verbesserten Wartezeit auf ein lebensrettendes Organ.

Dennoch haben die in der Gesellschaft vorherrschenden Ängste offenbar wenig mit diesen Ereignissen zu tun. Vielmehr gewinnen hier Falschinformationen zu anderen Aspekten die Oberhand.

Nicht selten vermuten Menschen als potentielle Organspenderin oder potenzieller Organspender im Ernstfall nicht die Hilfe zu bekommen, die sie eigentlich erwarten dürften. Viele glauben, nach einem Unfall zum Beispiel nicht ausreichend versorgt zu werden, weil ihre Organe jemandem auf der Warteliste helfen könnten.

Diese Sorge ist jedoch unbegründet, vielmehr ist das Gegnteil der Fall! Ärztinnen und Ärzte sind nicht nur verpflichtet, die ihnen anvertrauten Menschen bestmöglich zu versorgen – vor allem aber tun sie dies aus tiefster Überzeugung. Denn Leben retten ist ihre Berufung! Dazu gehört das Leben eines verunglückten Menschen ebenso wie das eines Schwerstkranken, der auf ein Spenderorgan wartet.

Vereinzeltes Fehlverhalten von Medizin-Kolleginnen und -Kollegen hat in der Vergangenheit den unermüdlichen, lebensrettenden Einsatz in der täglichen Arbeit der Ärzteschaft schwer belastet. Zahlreiche Verbesserungen in der Organisation und zusätzliche gesetzliche Regelungen haben zu einem deutlich positiveren Klima in dieser Debatte geführt.

So gilt bei der An-/Ummeldung von Personen auf der Warteliste das strikte 6-Augen-Prinzip. Zudem wird eine falsche oder fehlerhafte Dokumentation und Übermittlung von Patientendaten mit strengen Geld- oder sogar Freiheitsstrafen geahndet.

Und was die eigentliche Vergabe von Organen angeht, so wird diese durch zwei voneinander unabhängige Stellen überwacht: Die Stiftung Eurotransplant und die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) koordinieren diese wichtigen Vorgänge. Außerdem gibt es feste Regeln.

 

Sind Sie auch ein Lebensritter und haben eine Geschichte zum Thema Organspende zu erzählen?

Dann senden Sie uns gerne eine Nachricht an kontakt@lebensritter.de.