Menschen

Tatjana Kordic im #StayAtHome-Interview

Mit 13 Jahren erhielt Tatjana Kordic eine Spenderniere von ihrer Mutter. Als wir sie zum ersten Mal interviewten, stand sie gerade erneut auf der Warteliste.

 

 

Im Internet teilte sie damals ihre Erfahrungen als Dialysepatientin mit anderen Betroffenen, indem sie die jeweiligen Dialysezentren bewertete.

 

Auch war sie zu dieser Zeit politisch und sozial sehr engagiert. Als Koordinatorin der Arbeitsgruppe für Inklusion in ihrer Partei versuchte sie stets, etwas zu bewegen.

 

Wir wollten wissen, wie es der Lebensritterin heute geht …

Lebensritter: Wie hat sich Dein Alltag durch die jetzige Situation verändert, womit vertreibst Du Dir die Zeit am liebsten?

 

Tatjana Kordic: Mir fehlt der Kontakt zu Freunden und der Familie. Wir sind generell viel unterwegs, laden Freunde zum Essen ein und Ähnliches. All das ist zurzeit leider nicht möglich. Umso schöner wird das große Wiedersehen, wenn der Spuk soweit vorbei sein sollte. Auch die Treffen unserer Selbsthilfegruppe, der Ausflug und die Überlegungen zum „Tag der Organspende“ haben wir nun auf Eis gelegt.

Lebensritter: Hast Du Dich wegen des Coronavirus ärztlich beraten lassen und welche Verhaltensregeln oder Tipps hast Du erhalten?

 

Tatjana Kordic: Mein Nephrologe und ich sind der Meinung, dass ich mich so verhalten soll, wie bei einer Grippewelle. Sprich: häufiger Hände waschen, Menschenansammlungen meiden usw. Ich darf zum Glück auch weiterhin arbeiten gehen, da wir nur zu dritt sind und jeder sein eigenes Büro hat. Außerdem haben wir quasi keinen Kundenkontakt. Selbst der Postbote stellt die Pakete nun einfach auf der Fensterbank vor meinem Bürofenster ab. Die einzige Auflage war, dass mich mein Mann zur Arbeit fahren und abholen soll. Da ich blind bin, wäre ich auf den ÖPNV angewiesen und dieses Risiko vermeide ich zurzeit.

Tatjana und Ehemann Hélder mit Mund-Nasen-Maske.

Lebensritter: Kannst Du einkaufen oder spazieren gehen oder Arztbesuche erledigen?

 

Tatjana Kordic: Zum Einkaufen gehe ich mit. Arztbesuche sind größtenteils abgesagt und finden, wenn überhaupt, dann nur mit Mundschutz statt. Besorgungen in der Apotheke und kleinere Botengänge erledigt mein Mann.

Lebensritter: Welche Botschaft möchtest Du anderen in der gleichen Situation, oder auch generell den Menschen gerne mitteilen?

 

Tatjana Kordic: Habt Anstand – haltet Abstand! Bleibt gesund!

Sind Sie auch ein Lebensritter und haben eine Geschichte zum Thema Organspende zu erzählen?

Kontaktieren Sie uns gerne direkt unter kontakt@lebensritter.de.