Menschen

Kathrin Schröder im #StayAtHome-Interview

Die Diagnosen genetische Blutkrankheit und Budd-Chiari-Syndrom (eine seltene Lebererkrankung) kamen für Kathrin Schröder ziemlich überraschend. Als sie eines Tages an einer Leberzirrhose erkrankte, konnte nur noch eine Transplantation ihr Leben retten.

 

Über all diese Erfahrungen schrieb sie gemeinsam mit ihrem Mann ein Buch mit dem Titel „Danke, Fremde/r, für mein Leben“.

 

Mehr über Kathrin Schröder gibt’s im schriftlichen Interview „Buddy, die Leber und der Wackelpudding“ und im Videointerview.

Das Coronavirus hat den Alltag vieler Menschen auf den Kopf gestellt – so auch den von Familie Schröder …

 

Lebensritter: Wie hat sich Ihr Alltag durch die jetzige Situation verändert, womit vertreiben Sie sich die Zeit am liebsten?

 

Kathrin Schröder: Ehrlich gesagt, habe ich zurzeit den ersten vierwöchigen Urlaub seit über 30 Jahren. Mein Mann und ich mussten unsere Salzgrotte zu machen und der Zeitpunkt der Wiederöffnung steht noch in den Sternen. Die finanzielle Situation ist kompliziert. Als Arbeit liegt somit nur der Versand an.

 

Wir gehen ca. zweimal pro Woche für einen halben Tag in die Firma, arbeiten ohne Kundenkontakt im Lager und mein Mann liefert die Pakete aus. Ansonsten sind wir beide zuhause, abgesehen von zweimal einkaufen pro Woche und gelegentlichen Spaziergängen. Ich habe einen Pseudomundschutz (doppelschichtiges Looptuch, welches ich draußen konsequent trage) und wir haben beide immer Handdesinfektion dabei. Ich bin wesentlich gründlicher mit dem Händewaschen und Desinfizieren als jemals zuvor.

 

Ich lese sehr viel, stehe spät auf, koche und backe etwas mehr als normal. Wir schauen häufig Filme oder Serien und spielen gelegentlich Gesellschaftsspiele. Mein Mann liest jeden Tag nach dem Frühstück die aktuellen Statistiken und diverse Artikel zum Virus. Ich mache seit 2 Monaten einen Onlinekurs Chinesisch – täglich mindestens 5 Minuten, bei Lust und Zeit auch mehr.

Lebensritter: Haben Sie sich wegen des Coronavirus ärztlich beraten lassen und welche Verhaltensregeln oder Tipps haben Sie erhalten?

 

Kathrin Schröder: Nein, ich verfolge einfach nur die Presse und recherchiere selbst.

 

Lebensritter: Können Sie einkaufen oder spazieren gehen oder Arztbesuche erledigen?

 

Kathrin Schröder: Arztbesuche liegen bei mir aktuell nicht an. LTX-Quartalsuntersuchung war Anfang März, daher habe ich auch alle Medikamente für zwei Monate im Haus. Einkaufen einmal pro Woche Supermarkt, zweimal pro Woche Brot und Brötchen, wobei ich das kombiniere, der zweite Bäckerbesuch ist beim Wochenmarkt. Viel Luft, viele Abstände, da hole ich gelegentlich beim Gemüsestand noch etwas, wenn kein Andrang ist. Mit Mundschutz und Handdesinfektion fühle ich mich sicher genug.

Kathrin Schröder beim Interview vor einigen Jahren.

Lebensritter: Welche Botschaft möchten Sie anderen in der gleichen Situation, oder auch generell den Menschen gerne mitteilen?

 

Kathrin Schröder: Passt auf Euch auf, haltet Abstand, umarmt mit Worten am Telefon, haltet Kontakt. Ich habe das Gefühl, dass die Menschen in meinem Umfeld eher positiv mit der Gefahr umgehen, sorgsam, aber nicht panisch.

 

Wir können das Corona-Ballett schon ziemlich gut: Wie bewege ich mich, um etwas zu übergeben, ohne dem anderen zu nahe zu kommen. Haltet durch, auch wenn es noch lange dauert. Wir können das schaffen, wenn alle mitmachen. Wenn nicht, wird es gefährlich!

 

Alles Gute für Euch und bleibt gesund!

Sind Sie auch ein Lebensritter und haben eine Geschichte zum Thema Organspende zu erzählen?

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