Organspende

Neues Verfahren könnte Spenderorgane länger haltbar machen

Ein Organ einfrieren und dadurch länger „haltbar“ machen? Geht das?

Um ein Spenderorgan transplantieren zu können, spielt Zeit eine wesentliche Rolle. Eine Spenderleber muss nach der Entnahme nach spätestens neun Stunden transplantiert werden. Je nach Entfernung zum wartenden Empfänger ein sehr kleines Zeitfenster.

Normalerweise darf die Temperatur einer Spenderleber nicht unter den Gefrierpunkt sinken, da sich sonst Eiskristalle bilden, die das Organ schädigen. Erste Tests mit Ratten-Lebern waren durch ein spezielles Verfahren, das sogenannte „Supercooling“ erfolgreich. Dabei wurden die Lebertransplantate um acht Grad mehr als im Standardverfahren runtergekühlt, also auf minus 4 Grad, und der Funktionszustand der Organe war nach 27 Stunden immernoch stabil.

Bei den 200 Mal größeren Menschenorganen scheiterte zunächst das Verfahren, da die Bildung von Eiskristallen nicht verhindert werden konnte. Mit der Modifizierung der Kühlungsmethode in drei Schritten sei dies nun auch für die menschlichen Lebern gelungen, berichteten die US-Wissenschaftler.

Dank dieses Verfahrens bestünde in Zukunft die Möglichkeit, auch längere Transportzeiten zu überbrücken. Bis zum Einsatz in der Praxis sind jedoch zunächst weitere Versuche nötig.

In den Artikeln auf den Seiten des Deutschlandfunks und des Deutschen Ärzteblattes gibt es weitere Informationen über das neue Kühlungsverfahren.