Evy Billermann musste mehrere Schicksalsschläge in ihrem Leben verkraften. Sie kam gestärkt aus diesen heraus und veränderte ihr Leben komplett. In unserem Interview sprechen wir mit Frau Billermann über ihr "neues" Leben.
Menschen
Über Umwege zum "neuen" Leben
Lebensritter: Frau Billermann Ihre Nierentransplantation war vor einiger Zeit, wie geht es Ihnen heute?
Evy Billermann: Die Nierentransplantation war am 1. Mai 2001 und seitdem geht es mir sehr, sehr gut. Die Dosis meiner Medikamente hat sich verringert, ich muss ab und an noch zu Kontrolluntersuchungen, aber ansonsten bin ich (beschwerde-) frei.

Lebensritter: Nach Ihrer Transplantation haben Sie Ihr Leben nochmal ganz neu strukturiert, haben nochmal studiert und arbeiten nun in Ihrem neuen Beruf als Trauerbegleitern. War dieser Entschluss schon vor Ihrer Transplantation gefallen? Oder gab es bestimmte bzw. andere Gründe für Ihre Entscheidung?
Evy Billermann: Mein Leben habe ich mit Beginn der Dialysepflicht beruflich als auch privat nochmal neu geordnet. Ausschlaggebend für die Veränderung, war der Unfalltod meines vierjährigen Sohnes David im Jahre 1989, mit dem ich aber bis zum Zeitpunkt der Dialyse nicht klargekommen bin.
Während meiner Dialysezeit hatte ich die Zeit mich mit meinem Leben auseinanderzusetzen und habe beschlossen mich psychologisch weiterzubilden um anderen Menschen helfen zu können, die ähnliches erleben mussten. Seit elf Jahren arbeite ich nun im stationären Hospiz als Sterbe- und Trauerbegleiterin betreue Sterbende und deren Angehörige (insbesondere Kinder) psychologisch.
Lebensritter: Sind Sie in irgendeiner Form durch das Spenderorgan eingeschränkt? Müssen Sie auf irgendwelche Dinge besonders achten?
Evy Billermann: Die Einschränkungen durch meine Transplantation sind sehr gering. Natürlich achte ich auf gesunde Ernährung, rauche nicht, trinke nur moderat Alkohol.
Lebensritter: Wie versuchen Sie Menschen zu animieren, sich für einen Organspendeausweis zu entscheiden? Unterstützen Sie irgendwelche Organisationen in diesem Bereich?
Evy Billermann: Einige Jahre habe ich die Organisation „no panic for organic“ - Münsteraner Musiker pro Organspende - unterstützt, aber leider lässt das meine Zeit im Moment nicht mehr zu. Gelegentlich bin ich auf Veranstaltungen wie z.B. Gesundheitstagen als Referentin zum Thema Organspende.
Lebensritter: Haben Sie ein Lebensmotto?
Evy Billermann: Wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren.
Sind Sie auch ein Lebensritter und haben eine Geschichte zum Thema Organspende zu erzählen?
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